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Da kriegen die Augen Ohren – Töne, Klänge, Objekte
Momentaufnahme einer ungewöhnlichen Ausstellung

Preview Führungen für die Museumsfreunde am 6. November 2024

Der Gespannte Vorfreude bewog eine große Anzahl Museumsfreunde zu einer laut Ankündigung doch für ein Museum eher außergewöhnlichen Ausstellung ins HAUM zu kommen. Diesmal ging es nicht um alte Meister oder eine Neuerwerbung, sondern um Installationen des Klangkünstlers Ulrich Eller (Jahrgang 1953, ehedem Professor an der HBK und in Hannover) oder sollte man besser sagen um das, was sich mit Tönen alles bewerkstelligen lässt.

Statt der sonst vorherrschenden ruhigen musealen Stille begann bereits im Treppenaufgang ein Crescendo sich überlappender Geräusche, zusammengemixt aus Worten und Sätzen, welche Objekttexten der Gemäldegalerie entnommen sind und durch die Akustik und den Hall des Treppenhauses in eine neue Klangebene transformiert werden.

Museumsdirektor Dr. Thomas Richter, der den ehemaligen HBK-Professor eingeladen hatte, betonte in seiner Einführung, dass die Klanginstallationen die Wahrnehmung gewohnter Orte für Augen und Ohren öffnen, wir dem Unerwarteten im Vertrauten begegnen. Akustische und visuelle Transformation der Museumsräume und des Außenbereichs lassen sich anhand von insgesamt 15 Objekten des Klangkünstlers erfahren.

„Für uns ist es wichtig, Neues zu wagen und unser Haus auch für beispielgebende Positionen der Gegenwart zu öffnen“, so der Museumsdirektor. „Erstmals übergeben wir den Raum dem Spiel akustischer und visueller Kräfte. Mit der HBK Braunschweig haben wir eine international bedeutende Kunsthochschule vor Ort – ein Geschenk, das uns in die Hände spielt“.

„Klang trifft Kunst“ und das erfüllt nur bedingt etablierte Hörgewohnheiten. In zwei Gruppen unter der Führung Ellers ging es von der Porzellansammlung bis zur Gemäldegalerie und den Sonderausstellungsräumen, in denen es sehenswerte klanglose Installationen zum Thema Sprache und Schrift gibt.

Man musste sich von gewohnten Klangvorstellungen lösen, um vom zarten Plopp über die Himmelsleiter bis zu der amüsanten Technikspielerei der atmenden Federn zu gelangen, die durchaus kontemplativen Charakter hat. Anmut und Würde attestierte die Braunschweiger Zeitung diesem Kunstwerk, das durch die Membran der Lautsprecher und für Menschen unhörbare tiefe Töne in zarte Bewegung gesetzt wird.

Ohnehin sollte man sich dieser Klangkunst am besten allein und nicht in der Gruppe widmen, sich gezielt darauf einlassen. Diese Kunst will in Ruhe erlebt sein.

Charmant gestaltet und umrahmt wurde der Abend vom Vorstand des Freundeskreises, allen voran Elisabeth Steifensand bei Wein und Laugengebäck so dass es zu vielen Gesprächen und Begegnungen und angeregten Diskussionen der Mitglieder untereinander kam sowie mit dem Museumsdirektor, der sich für den Freundeskreis ausgiebig Zeit nahm.

Eva-Maria Dennhardt