„Abend der Begegnung“ am 14. Dezember 2015
Der diesjährige „Abend der Begegnung“ fand nochmals im Braunschweigischen Landesmuseum am Burgplatz statt. Der Vorstandsvorsitzende Reinhard Jahn konnte in der adventlich geschmückten Halle rd. 150 Mitglieder und Gäste begrüßen. Die Hausherrin des Landesmuseums Frau Dr. Heike Pöppelmann richtete herzliche Grußworte an die Damen und Herren unseres Freundeskreises.
Reinhard Jahn blickte in seiner Rede auf die zahlreichen Veranstaltungen des Freundeskreises des Jahres 2015 zurück und dankte den Mitgliedern für das rege Interesse
daran. An den Exkursionen nach Holland und nach Münster konnten leider aufgrund begrenzter Plätze nicht alle Anmeldewünsche erfüllt werden. Sehr nachdenklich waren die
Ausführungen des Vorsitzenden zu den in horrende Höhe gesteigerten Preise für Gemälde in Auktionen und am freien Markt weltweit. So soll z.B. ein Gemälde von Paul Gauguin,
im Frühjahr noch in einer Ausstellung in der Beyerle Foundation, Basel, zu sehen, für rd. 300 Millionen Dollar an einen Scheich in Katar verkauft worden sein. Welcher Verlust
stellt sich für die an Kunst und Kultur Interessierten ein, wenn derartige Bilder dann der Öffentlichkeit auf Dauer entzogen werden?
Der Leitende Direktor unseres Museums Prof. Dr. Jochen Luckhardt hob in seinen anschließenden Worten die Bedeutung des nun 20 Jahre alten Freundeskreises für das Herzog Anton
Ulrich-Museum hervor und dankte den Mitgliedern für ihre intensive Mitwirkung bei zahlreichen Aktivitäten des Museums
Der kurzweilige Abend wurde ergänzt durch die Vorstellung der früheren Standorte unseres Museums in Form von 3-D Animationsfilmen. Die Erstellung der Filme als auch die z.Zt.
noch anzufertigenden Architekturmodelle sind mit Mitteln des Freundeskreises finanziert worden.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von den Damen Tabea Wink, Sina Tammena und Hanna Kippenburg der Städtischen Musikschule unter der Leitung von Annette Berryman. Sie erfreuten
die Anwesenden mit Kammermusik zu Stücken von Antonio Vivaldi und Jacob van Eyck.
Städtischen Musikschule unter der Leitung von Annette Berryman
Das LWL Museum für Kunst und Kultur
1000 Jahre Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart begegnete uns, den 40 Mitgliedern des Freundeskreises, bei dem Besuch in dem Neubau des LWL Museums für Kunst und Kultur in Münster. Nach 5jähriger Um- bzw. Neubauphase wurde das frühere Landesmuseum in 2014 wieder eröffnet. Die Sammlung in einem der größten kunst- und kulturgeschichtlichen Museen Nordrhein-Westfalen umfasst über 300 000 Werke. Die Räumlichkeiten sind durch abwechslungsreiche Architektur angenehm und sinnvoll gestaltet. Kleine Kabinette und große Ausstellungssäle, doppelgeschossige Museumsräume eröffnen einen Dialog zwischen den Jahrhunderten.
Von den Spitzenwerken aus Malerei, Skulptur und angewandter Kunst der Neuzeit beeindruckten uns besonders die Portalskulpturen der Überwasserkirche in der Spitze des Neubaus mit Blick auf den Dom, das Bockhorster Triumphkreuz aus dem 12. Jahrhundert, die Gerlachus-Glasmalereien, die Gemälde von Ludger Tom Ring d. Ä. und d. J. und die Familienbilder von Gerhard Richter.
Nach der Mittagspause lernten wir neu bzw. wieder im Rahmen eines Stadtrundganges die Highlights der Münsteraner Innenstadt kennen. Prof. Dr. Luckhardt führte uns - begleitet von der wunderbaren Herbstsonne - zunächst zur Petrikirche und dann an der Aa entlang zur Überwasserkirche. Von dort erreichten wir das zentrale Gotteshaus in Münster, den St. Paulus Dom. Sehr eng mit der Geschichte des Doms ist der während der Nazi-Zeit hier wirkende Kardinal von Galen verbunden. Er hatte 1943/44 sehr mutig gegen die menschenverachtenden bzw. –vernichtenden Euthanasie- Praktiken der Nazi öffentlich in seinen Predigten Stellung genommen. – Natürlich stand auf unserem Programm auch ein Bummel über den Prinzipalmarkt. Von der St. Lambertikirche kommend erreichten wir nach einem kurzen Weg dann das Ziel unseres sehr kurzweiligen Rundganges, den Erbdrostenhof. Es ist ein Meisterwerk des Barockarchitekten Johann Conrad Schlaun und ist Münsters schönster Adelshof in Form eines repräsentativen Dreiflügelbaus.
Am frühen Abend ging es nach einem schönen und ereignisreichen Tag dann wieder auf die Heimfahrt nach Braunschweig.
Der Freundeskreis vor dem Erbdrostenhof
Treppenhaus
An dem sehr heißen ersten Juli-Wochenende sahen sich sehr viele Kunst- und Bau-Interessierte in dem Herzog Anton Ulrich-Museum um.
Die letzten Baumaßnahmen werden in zwei Monaten abgeschlossen. Dann beginnt die Einrichtung der 4000 qm großen Ausstellungsfläche, ein Viertel mehr als bisher.
Der Freundeskreis konnte während des Wochenendes zahlreichen Besuchern über seine Unterstützungsarbeit für das Museum berichten. Großes Interesse fanden die
3 D – Animationsfilme zu den früheren Standorten der Sammlung des Herzogs Anton Ulrich, und zwar das Schloss Salzdahlum, das Schloss Wolfenbüttel, das Paulinenkloster,
der Graue Hof und der Sommerbau aus dem Jahr 1887.
3D - Animationsfilme
„Ihr Platz im Foyer! - Spender gesucht!“
Im Hinblick auf die Neueinrichtung unseres Museums in 2016 starten wir eine besondere Spendenaktion....
Für die Bestuhlung unseres „Foyer des Apoll“ (Veranstaltungssaal im östlichen Teil des Museums) suchen wir Spender.
Für 200,- Euro pro Platz haben unsere Mitglieder und darüber hinaus weitere Freunde des Herzog Anton Ulrich-Museums die Möglichkeit,
ihren persönlichen Stuhl zu spenden. Natürlich sind uns Spenden auch in geringerer Höhe jederzeit willkommen. Auf besonderen Wunsch hin,
kann der Name des Spenders am Stuhl angebracht werden.
Die Spende ist mit dem Betreff „Foyer des Apoll“ und der Anzahl der Stühle, die gespendet werden möchten, auf das Konto
Freundeskreis des Herzog Anton Ulrich-Museums eV,
Volksbank Brawo – IBAN DE66 2699 1066 1211 3820 00 - BIC GENODEF1WOB
zu überweisen.
Wir danken schon jetzt all unseren Spendern für die Unterstützung und freuen uns auf viele gemeinsame Veranstaltungen mit ihnen.
Ihr Platz im Foyer! - Spender gesucht!
Rijksmuseum Amsterdam
Am frühen Morgen des 13. Mai startet eine 29köpfige Teilnehmergruppe am ZOB in Braunschweig, begrüßt von Herrn Prof. Luckhardt und Frau Dr. Klössel-Luckhardt sowie dem Vorsitzenden Herrn Jahn. Die Fahrt geht los in Richtung Amsterdam. Nach rd. 6 Stunden erreichen wir unser erstes Ziel. Unterwegs werden wir in bewährter Weise von Frau Horenburg mit leckeren Schnitten und knackigen Äpfeln sowie von Frau Lindemann mit Süßigkeiten aus der unerschöpflichen Tüte verwöhnt. – In Amsterdam bringt uns der Bus gegen Mittag zu dem riesigen, imposanten Gebäude des Rijksmuseums, von dessen Fassade ein Selbstbildnis Rembrandts im Großformat grüßt. Der Kurator der Sonderausstellung „Der späte Rembrandt“ gibt eine kurze Einführung zum Museum und der Ausstellung, nachdem uns Prof. Luckhardt bereits während der Fahrt mit einem kunstgeschichtlichen Vortrag eingestimmt hat. Leihgaben aus aller Welt – so auch aus unserem Museum das „Familienbild“- vervollständigen diese großartige Ausstellung. Die Bilder, in mehreren Sälen nach Themen geordnet, sind außerordentlich beeindruckend.
Unser Schiff „Amicitia“
– Am späten Nachmittag bringt uns der Bus zu unserem Quartier der nächsten vier Tage, unserem kleinen Motorschiff „Amicitia“, im Hafen von Amsterdam. Der Gepäcktransport, das Einschiffen, der Bezug der „Hütten“ ist recht aufregend. Die uns begrüßende Crew ist weiblich, die Kapitänin und zwei junge Frauen werden uns die nächsten Tage begleiten und versorgen. Die Enge der Kabinen und die Doppelstockbetten verlangen von den nicht mehr ganz jungen Gästen Beweglichkeit und durchaus sportliche Fähigkeiten. Auch andere kleinere Unzulänglichkeiten werden mit Geduld und Toleranz ertragen. –
Noch am Abend legen wir ab und fahren nach Haarlem, der Hauptstadt der Provinz Nordholland.
Aufmerksame Betrachter im Frans Hals Museum
Am nächsten Vormittag spazieren wir in der Innenstadt an der alten Waage, der Fleischhalle, am Rathaus und der mächtigen St. Bavo-Kirche vorbei. Frau Dr. Klössel-Luckhardt gibt kompetent die baugeschichtlichen Erläuterungen. Später besuchen wir das Frans Hals Museum. Wir bewundern die Gemälde von Hals und anderen Malern seiner Zeit, den herrlichen, üppig bepflanzten Innenhof. Und hier sehen wir zum ersten Mal die fantastischen Arrangements frischer Blumen in phantasievollen Glasgefäßen, die uns später in den anderen Museen immer wieder auffallen. – Das Schiff bringt uns anschließend in gemächlicher Fahrt durch die inzwischen sonnige Landschaft nach Leiden, einer alten Universitätsstadt mit vielen Grachten, Brücken und Booten.
Typisch holländische Landschaft
Unser Stadtspaziergang durch Leiden führt uns an der riesigen Pankratius-Kirche vorbei zum Burgberg und anschließend zum Museum De Lakendal . Hier bewundern wir Werke weltbekannter Maler wie Lucas van Leyden, Rembrandt, Jan van Goyen und Jan Steen. – Das Schiff bringt uns am frühen Nachmittag nach Rijswijk, einem Vorort von Den Haag. Unser Ziel dort ist in der Stadtmitte der riesige Komplex des Mauritshuis, ein prächtiger Adelspalais aus dem 17. Jahrhundert und heute das berühmteste Museum Hollands. Die Fülle der Bilder ist überwältigend, und die Zeit reicht wie immer nicht aus, um auch nur einen kleinen Teil genauer anzuschauen. Aber das „Mädchen mit dem Perlenohrring“ und die „Ansicht von Delft“ von Johannes Vermeer und den „Goldfink“ von Carel Fabritius lassen wir uns natürlich nicht entgehen.
Vor der Burg in Leiden
Delft, die Heimatstadt von Johannes Vermeer, ist unser nächstes Ziel. In der Nieuwe Kerk, der Grablege der königlichen Familie, und der Oude Kerk gibt uns Frau Dr. Klössel-Luckhardt ausführliche Informationen. Beim Besuch des Vermeer-Zentrums erfahren wir viel über das Goldene Zeitalter und das Leben und Schaffen des berühmtesten Sohnes der Stadt, Johannes Vermeer, der überall präsent ist und natürlich auch gnadenlos vermarktet wird. Letzte Station ist das Museum Prinsenhof, wo der Nationalheld Wilhelm von Oranien gelebt hat und hier im Jahr 1584 ermordet wurde. – Wir fahren am Abend weiter mit unserem Schiff nach Rotterdam . Wir danken der Crew an diesem letzten Abend auf dem Schiff mit einem Präsent für die freundliche Betreuung der zurückliegenden Tage und Nächte.
Rathaus in Gouda
Am letzten Tag ist in Gouda vormittags „ausschiffen“ angesagt. Nachdem wir unser Gepäck wieder im Bus verstaut haben, spazieren wir durch das schöne, gemütliche Städtchen Gouda, vorbei an der
St. Johannes-Kirche mit dem längsten Kirchenschiff Hollands zu dem wunderschönen historischen Rathaus, das frei mitten auf dem Marktplatz steht. Seine roten Fensterklappen leuchten in der Sonne.
Nachdem sich alle in dem einzigen offenen Käseladen mit leckeren Käsesorten eingedeckt haben, geht es auf die Rückreise. In der Nähe von Apeldoorn machen wir nochmals Station und besichtigen das
„Versailles Hollands“, das Schloss Het Loo. Ein Rundgang führt uns durch die mit kostbarem Mobiliar ausgestatteten und dekorierten Räume. Ein großer, bestens gepflegter Barockgarten mit zahlreichen
Brunnen und reichem Figurenschmuck schließt sich an das Schloss an.
Viel Zeit verbleibt uns hier nicht, denn gegen 16 Uhr geht es endgültig auf die Heimfahrt.
Nach rd. 6 Stunden erreichen wir am Sonntagabend wieder Braunschweig. Wir danken dem Ehepaar Luckhardt für die hervorragende Organisation und Durchführung der Exkursion. Eine erlebnisreiche und
schöne Reise des Freundeskreises ist zu Ende.
Bärbel Nolte | Fotos: Reinhard Jahn |